Aus Heft 62
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Von Jürgen Bulla
I
Der Dorfplatz ein Acker.
Empfohlen: Bauerntricks
II
Trainerplastikstuhl
und Maulwurfshügel.
Stecken bleibt
ein Stöckelschuh.
III
11.30 Der Platzwart
verklärt das Geläuf.
Kommt Müller noch?
IV
Warum spielen wir
Sonntags, wo doch
Samstag Abend
alle in der Kneipe
sind?
V
Der Platzsprecher
macht tz aus st.
Der Schiedsrichter
reibt sich die Augen.
VI
Der Gegner mit grauem Logo
auf grauem Trikot. Das könnte
sich sehen lassen.
VII
Müller, Fußballveteran
von 48 Jahren,
und einem Bierbauch,
als trage er den Ball
unterm Trikot,
versuchts mit einem
Solo. Die Blonde
am Spielfeldrand,
zur Hälfte barfuß,
kichert.
VIII
Die Linien
müsste man auch mal nachziehen.
IX
Nicht die Willensstärksten,
meine Jungs. Dem Turm in
der Abwehr sagt man Haltung
nach. Die anderen
sind so belastbar
wie mein Plastikstuhl.
X
Pfotzen!
XI
Zuschauer mit
Sachverstand.
Weinberger, für
Deckungsaufgaben
kein verlässlicher
Mann.
XII
Der holprige Grund.
Den Ball in der Luft halten!
Geht ja kein Wind.
XIII
12.05. Der Platzsprecher
mit einem Witz.
XIV
Die technisch beschlagenen
Brüder Netzer.
Stechen heraus, nicht?
XV
Die Blonde ignoriert uns.
Der Schiedsrichter,
wenig souverän in dieser Phase,
starrt sie an.
XVI
Die Sonne steht tief.
Das müssen wir nutzen.
XVII
Zweite Halbzeit.
Bauerntrick und
Eigentor. Es trifft sich
gut aus nächster Nähe.
XVIII
Im Traum von gestern
zappelte etwas im Netz.
An spielfreien Sonntagen
gehen wir angeln.
XIX
Der Maulwurf arbeitet.
XX
13.15. Weinbergers
Schlenzer ins Vereinsheim.
Auswechseln! Müller
meinte sich selbst.
XXI
Am Ende 0:1.
verzichtet auf Nachspielzeit.
XXII
Nach dem Abpfiff
Lattenschuss
aus 30 Metern.
XXIII
Aus der Flugkurve
des Balles die Zukunft
lesen zu können.
Das wäre schon was.
XXIV
Wer wäscht diesmal
die Trikots?