Fritz Künzli war Glarner, kam er doch als Sohn eines Gastwirts im Jahre 1946 in Ennetbühl bei Ennenda zur Welt. Als Junior kickte er beim FC Glarus, mit einer Sonderbewilligung sogar bald schon in der ersten Mannschaft. Die Späher vom Grasshopper Club (GC) erkannten Künzlis Talent und wollten diesen noch im Gasthaus Sonne verpflichten. Doch Fritz Künzli pokerte. Einige Tage später verpflichtete ihn FC Zürich-Präsident „Edy“ Nägeli, der Zigarrenkönig, für die auch damals lächerlich geringe Summe von lediglich 8000 Franken.
Fritz Künzli schlug an der Seite des deutschen Stürmers Klaus Stürmer ein wie eine Bombe und wurde in den Jahren 1966 und 1968 mit dem FCZ Schweizer Meister. Insgesamt viermal in seiner Karriere errang der Glarner die Torjägerkrone. Sein Rekord für die Ewigkeit: 201 Tore in 313 Spielen. Auch in der „Nati“ stürmte Künzli erfolgreich an der Seite von Rene Quentin: Unvergessen bleibt sein spektakulärer Flugkopfball im Jahre 1967 in der EM-Qualifikation gegen Italien zur zwischenzeitlichen 2-1 Führung (Endstand 2-2).
Fritz Künzli wechselte zum kleineren FC Winterthur, mit dem er 1975 immerhin den Cupfinal erreichte, dann zu Lausanne Sports in die Westschweiz, wo er eine späte Karriereblüte erlebte. Auch ein US-Abenteuer schmückt seine langjährige Laufbahn: Künzli spielte für San Diego und die Houston Hurricanes, allerdings mit wenig sportlichem Erfolg, war er dort doch vor allem Reservist. In Kalifornien soll er indessen 10000 Franken pro Monat verdient und entsprechend wie ein Fürst gelebt haben. Zudem eröffnete der heimatverbundene Mittelstürmer in San Diego eine Bäckerei-Konditorei, die vor allem Glarner Pasteten als Spezialitäten feilhielt.
Der langhaarige Fritz Künzli war nicht nur Fussballer, sondern auch ein umschwärmter Sunnyboy. Seine Langzeitpartnerin war die schöne, schauspielernde und singende Schwyzerin Monika Kälin (sein „Möneli“), einst Zweite bei einer Miss-Schweiz-Wahl. Das zweimal verheiratete, glamourumgebene Paar betrieb das Gasthaus Ochsen.
Zudem war Bonvivant Fritz Künzli als Einkäufer bei der traditionsreichen Zürcher Nobelherberge Baur-au-Lac tätig. Sein relativ früher Tod erschreckte die gesamte ältere Generation der Fussballschweiz.
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